“Bauminitiative will 70 Jahre alte Kastanie retten” — Bericht auf Bgland24
BEI EHEMALIGER KARLSTEINER STUB’N
Bauminitiative will 70 Jahre alte Kastanie retten
Bad Reichenhall – Seit 70 Jahren wächst auf dem Grund der ehemaligen Karlsteiner Stub’n eine Kastanie. Für die Bauminitiative ein besonderer Baum, der nicht dem Verkauf des Hauses zum Opfer fallen sollte. Einen entsprechenden Antrag hat sie beim Landratsamt gestellt.
Aus einem abgestorbenen Stumpf eines Kastanienbaumes sind vor ungefähr 70 Jahren zehn Schößlinge gewachsen, die mittlerweile für die Anwohner zu Karlstein gehören wie ihr eigenes Haus. Doch das Haus, auf dessen Grund die Rostkastanie gewachsen ist, die ehemalige Karlsteiner Stub’n wurde verkauft. Jetzt befürchtet die Bauminitiative Bad Reichenhall, dass die Kastanie den Plänen des Freilassinger Bau-Unternehmers zum Opfer fallen könnte, der das Grundstück gekauft hat.

“Wir wissen nichts genaues, aber es soll wohl eine größere Wohnbebauung möglicherweise sogar mit Tiefgarage entstehen”, erklärte der Sprecher der Bauminitiative Christian Kessel gegenüber BGLand24.de. “Wir sind uns sicher, dass das das K.O. für den Baum wäre.” Deshalb haben Kessel und seine Mitstreiter Kontakt zu dem Unternehmer aufgenommen.
“Mehrere E-Mails blieben leider unbeantwortet”, so Kessel. “Lediglich ein Baumgutachter hat sich bei mir gemeldet, der wohl für das Unternehmen die Karlsteiner Kastanie bewerten sollte.” Dieser Gutachter bescheinige dem Baum “absolute Gesundheit und Vitalität”.
Urteil über Kastanie noch nicht gesprochen
Für den Freilassinger Unternehmer Hermann Scharl ist das Projekt noch “total jungfräulich”. Er bestätigte aber gegenüber BGLand24.de, den Kauf des Anwesens und erklärte, dass er kein Baum-Feind, -Gegner oder sogar -Frevler sei. “Man muss mit der Sache ordentlich umgehen und schauen was baulich sinnvoll ist.” Das ist ganz im Sinne der Initiative, die eine kreative Lösung zum Erhalt des Baumes finden wollen.
Trotzdem will sie auf dieses Versprechen nicht vertrauen und hat deshalb am Dienstag (15. Oktober) die “Unterschutzstellung als Naturdenkmal” beim Landratsamt Berchtesgadener Land beantragt. “Der Baum hat eine einmalige Wuchsform und ist prägend für den Ortsteil Karlstein”, heißt es in der Begründung. Für die Initiative erfüllt die Kastanie sämtliche Kriterien für ein Naturdenkmal wie Alter, Wuchs und Besonderheit. “Die Kastanie gehört zu Karlstein“, sind sich die Mitglieder und Anwohner einig. “Es ist der höchste, größte und gesündeste Baum im ganzen Landkreis”, sind sie überzeugt.
cz
Artikel online auf BGland24.de: https://www.bgland24.de/bgland/region-bad-reichenhall/bad-reichenhall-ort28289/reichenhall-bauminitiative-will-nach-hausverkauf-jahre-alte-kastanie-retten-13120840.html
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