Leserbrief von Ana Daanan zu den Baumfällaktionen in Bad Reichenhall

Vollständiger und unveränderter Leserbrief zu dem Artikel „Eine Ersatztanne für St. Zeno“ vom 28.02.17 im Reichenhaller Tagblatt

Anstelle Baumschau lieber „Erspüren“ und Kommunikation mit Bäumen – mein Freund der Baum wird gefällt durch übertriebene Panikmache um angeblich „kranke und gefährliche“ Bäume.

Neben der Sole, deren Duft im Kurgarten in den Sommermonaten allgegenwärtig ist, ist der uralte Baumbestand eine feste Größe der Kurstadt Bad Reichenhall. Schon in der antiken griechisch-römischen Welt wurde Gaia, die „Mutter Erde“, in Baumhainen verehrt. Auch andere Kulturen erlebten den Baum als Lebewesen – überall treten die Bäume als Mittler zwischen Mensch und Erde auf. Im Keltischen erkannten die Menschen den Baum als beseelt – Baumgottheiten zeigten sich den Menschen in den Zweigen, waren ihnen freundlich gesinnt und gaben den Menschen ihr Wissen und ihre Weisheit.

Auch in unserem Sprachgebrauch ist der Baum eine feste Größe. Sprichwörter besagen, dass jemand „einen Stammbaum hat“, dass er sich „verwurzelt fühlt“, dass jemand „stämmig“ oder „baumstark“ ist und aus welchem „Holz jemand geschnitzt ist“. Auch vom Äußeren her ist der Mensch dem Baum ähnlich, wie schon Paracelsus schrieb, sowohl in seinem körperlichen Aufbau (Wurzeln, Stamm, Äste, Krone) wie auch in den zahlreichen Verästelungen der Nerven- und Blutbahnen, die denen des Baumes ganz ähnlich sind.

Bäume sind zudem die am stärksten harmonisierenden Lebewesen auf diesem Planeten. Sie sind Träger des meisten galvanischen Stroms, der bereits gemessen und wissenschaftlich belegt wurde. Galvanischer Strom wird als biologisches Regulationsverfahren mit hohem Wirkungsgrad in der Gesundheitsvorsorge und auch in der Behandlung von Krankheiten wie z.B. Krebs erfolgreich eingesetzt. Seine enge Gebundenheit an die Gesetze der Natur bewirkt, dass er Bioelektrizität und Lebensenergie positiv beeinflusst, reguliert, stabilisiert und wieder auf eine der Natur entsprechende Ebene bringt. Ohne galvanische Elektrizität gäbe es kein Leben, denn galvanische Elektrizität ist Energie, die aus dem Kosmos auf die Erde trifft und ihr in Form von Feinstrom für das Hervorbringen ihrer „Kinder“ Energie schenkt. Dazu gehören auch der Mensch und die gesamte Natur.

Galvanischer Strom „schwingt“ dabei in bestimmten Frequenzen, ebenso wie Licht und Klang aus Schwingung bestehen. Da Bäume durch ihr Wachsen aus der Erde und ihrer Anreicherung von Energie aus dem Kosmos galvanischen Feinstrom innehaben und auch abgeben, sind auch sie Teil dieser kosmischen Schwingung. Wie die Musik, die ihre heilende Wirkung von der Konzertrotunde aus in die ganze Stadt ausstrahlt, senden so auch die Bäume ihre harmonisierende Kraft aus. Man kann sich daher die Bäume der Kurstadt als stille, für den Menschen unhörbare Musiker vorstellen – mit ihrer Schwingung verstärken sie das Feld der gesamten Stadt. Die Bäume „singen“ in verschiedenen Klängen, wobei die verschiedenen Pflanzen- und Baumsymboliken ihre Klangfarben sind.

Dadurch sind die alten Bäume der Parkanlagen in und um die Stadt ein riesiges Potential an Heilenergie und die positive Kraft des ganzen Tales. Junge, neu gepflanzte Bäume brauchen 30 Jahre um das Kraftpotenzial eines „alten“ Baumes zu erreichen, während Fichten und Tannen nie an die Kraft einer Buche, Hainbuche, Eiche oder anderen Laubbaumes heranreichen. In früheren Zeiten gab es viele Menschen, die noch mit Bäumen kommunizieren konnten. Einige gibt es auch heute noch und alle sagen aus, dass die seit einiger Zeit im großen Stil gefällten Bäume gesunde Bäume waren – gefällt aus „Sicherheitsgründen“, die von Behörden und damit Menschen festgelegt wurden.

Kann es sein, dass eine übertriebene Angst vor der Natur und ein ins uferlose führender Materialismus dafür Sorge tragen, dass aus „Sicherheitsgründen“ Bäume, die etwas kränkeln, etwas schief stehen, „Dreck“ mit ihren Blättern und abgestorbenen Ästchen machen und an für aus menschlicher Sicht unpassenden Stellen stehen, einfach gefällt werden, obwohl sie das gleiche Recht haben wie wir Menschen auf dieser Erde zu weilen?

Wie würden wir Menschen uns fühlen, die wir alle an größeren und kleineren Krankheiten und Unpässlichkeiten leiden, oder auch vom Nachbarn vielleicht nicht gemocht werden, wenn wir deswegen im noch „saftigen Alter“ einfach gefällt werden würden – von Menschen, die sich anmaßen, unseren Gesundheitszustand als nicht mehr tragbar zu beurteilen?

Warum nicht 100 verschiedene Laubbäume erst einmal pflanzen und dann in 30 Jahren die wirklich abgestorbenen Bäume „beerdigen“?

Ein Kratzer auf dem Auto, der Ast eines Baumes, heruntergefallen auf ein Nachbargrundstück… Rechtfertigt dies die gnadenlose Abholzerei von Wesen, die lebensunterstützend für uns Menschen sind mit dem von ihnen gebildeten Sauerstoff, dem Schatten ihrer Blätter und ihrer Schönheit? Ganz zu schweigen von den Umweltgiften in der Luft, die sie tagsüber für uns aufnehmen.

Da sind ein bisschen Baumrost oder gelbe Blätter wohl zu verkraften für uns Menschen. Solange das Kernholz bei Bäumen von Krankheiten nicht betroffen ist, gibt es keinen Grund, einen Baum zu fällen. Ich habe mir das Kernholz angesehen, auch bei den Bäumen, die an Straßen und Auen verschwinden mussten, und ich trauere um Sie.

Ana Daanan

Geomantin/Buchautorin